Nach einem Hilfeersuchen Griechenlands am 13. August 2019 wurden rescEU-Einsatzmittel mobilisiert, um Waldbrände in mehreren Regionen Griechenlands unter Kontrolle zu bringen. Als sofortige Reaktion hat die Europäische Union bereits dazu beigetragen, dass drei Löschflugzeuge zur Bekämpfung von Waldbränden aus der rescEU-Reserve aus Italien und Spanien rasch in die betroffenen Regionen entsandt wurden.
RescEU ist das verbesserte Katastrophenschutzverfahren der EU, dessen Reserve Löschflugzeuge und Hubschrauber umfasst. Durch rescEU werden die Kapazitäten der EU, gemeinsam Katastrophen in Europa zu bewältigen, gestärkt. Nun werden die rescEU-Einsatzmittel zum ersten Mal in Anspruch genommen.
Der für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides erklärte: „Die EU zeigt sich in dieser schwierigen Situation uneingeschränkt solidarisch mit Griechenland. Die Flugzeuge sind bereits im Einsatz, um die Brände zu bekämpfen. Dieses sofortige Eingreifen bezeugt den zusätzlichen Nutzen von rescEU, da wir dank des Verfahrens umfassender, schneller und effizienter reagieren können. Zudem verdeutlicht dieser Einsatz gemeinsame europäische Werte, auf denen rescEU basiert: Solidarität und Schutz von Menschenleben in der EU. Ich bin Italien und Spanien für die angebotene Hilfe sehr dankbar. Für weitere Unterstützung stehen wir jederzeit zur Verfügung.“
EU-Kommissar Stylianides steht in ständigem Kontakt zu den griechischen Behörden. Heute hat der EU-Kommissar in Athen den Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis getroffen und das Krisenzentrum des griechischen Katastrophenschutzes besucht, um zusammen mit dem Minister für Bürgerschutz, Michalis Chrysochoidis, über die aktuelle Situation in Kenntnis gesetzt zu werden und sich über den Einsatz der rescEU-Ressourcen zu informieren.
Über das europäische Satellitenkartierungssystem Copernicus können Karten zur Bewertung der Schäden in den betroffenen Gebieten angefordert werden.
Hintergrund
Das Katastrophenschutzverfahren der Union stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten/teilnehmenden Staaten im Bereich des Katastrophenschutzes, um die Katastrophenprävention, -bereitschaft und -bewältigung zu verbessern. Durch das Verfahren spielt die Europäische Kommission eine Schlüsselrolle bei der Koordinierung der Reaktion auf Katastrophen in Europa und weltweit.
Wenn das Ausmaß eines Notfalls die Kapazitäten eines Landes übersteigt, kann dieses im Rahmen des Verfahrens um Hilfe ersuchen. Sobald das Verfahren aktiviert ist, wird darüber die von den Mitgliedstaaten/teilnehmenden Staaten spontan angebotene Hilfe koordiniert. Zudem hat die EU den Europäischen Katastrophenschutz-Pool eingerichtet, damit ausreichende, jederzeit einsetzbare Katastrophenschutzkapazitäten zur Verfügung stehen und so ein umfassenderes und kohärentes gemeinsames Eingreifen ermöglicht wird. Wenn in einem Notfall zusätzliche lebensrettende Hilfe erforderlich ist, kann als letztes Mittel auch die neue rescEU-Reserve eingesetzt werden.
Inzwischen beteiligen sich alle EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Norwegen, Serbien, Nordmazedonien, Montenegro und die Türkei an dem Verfahren. Seit seiner Einrichtung im Jahr 2001 sind beim EU-Katastrophenschutzverfahren über 300 Hilfeersuchen für Einsätze innerhalb und außerhalb der EU eingegangen.