Wie gehen die europäischen Muslime mit der Radikalisierung um? Welche Rolle spielen die Frauen bei der Bekämpfung dieses Problems? Was können sie zur Entradikalisierung beitragen? Diese Fragen stehen im Zentrum einer Konferenz des Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz und des Vizepräsidenten Antonio Tajani am Dienstag, den 26. April. Zusammen mit führenden Experten sollen konkrete Projekte und Maßnahmen gegen die Radikalisierung auf nationaler und EU-Ebene erörtert werden.
“Der Kampf gegen den Terrorismus und die Radikalisierung muss in Form von Prävention, Überwachung, Sammlung von geheimdienstlichen Informationen sowie aktualisierten Vorschriften erfolgen. Es gibt jedoch eine Waffe, mit der Terrorismus und Radikalisierung bereits im Vorhinein geschlagen werden können: Der Dialog. Wir werden nicht nur immer mehr zu Zeugen der Spaltung von Gesellschaften, sondern wir beobachten auch mehr und mehr die Spaltung und Entfremdung von Lebensentwürfen. Der Dialog hilft dabei, dieses Problem zurückzudrängen. Die Veranstaltung nächste Woche ist der Beitrag des Europäischen Parlaments zur Bewältigung dieses Problems“, sagte der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz.
„Viele Opfer von extremistischer Gewalt und von islamistischem Terrorismus sind selbst Muslime. Wir müssen unsere Kräfte bündeln und jegliche Form von Gewalt verurteilen, die sich auf Religion beruft. Ich bin überzeugt davon, dass die muslimischen Gemeinschaften in Europa und der ganzen Welt diese Ansicht teilen. Das Ziel dieser Konferenz ist, ihnen die Gelegenheit zu geben, ihren Widerstand gegen Radikalismus und Hass zu zeigen. Wer im Namen Gottes schießt, der erschießt Gott“, sagte der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani.
Luc Van der Taelen, Leiter der belgischen Bundespolizeibehörde gegen Radikalisierung und Terrorismus, Malika Hamidi, Generaldirektorin des Netzwerks europäischer Muslime, Latifa Ibn Ziaten, die Gründerin der Jugendorganisation „Imad ibn Ziaten für Frieden“ und Shamender Talwar, Mitbegründer von „Unity of Faiths“, werden unter den Rednern sein.
Die Veranstaltung wird unter der Schirmherrschaft von Vizepräsident Tajani (verantwortlich für den interreligiösen Dialog) stattfinden und von Präsident Schulz und Vizepräsident Tajani eröffnet werden. Der Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans, der EKR-Vorsitzende Syed Kamall, die Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frauen Garcia Perez und die Vize-Vorsitzende der EP-Delegation für die Beziehungen zu den Maschrik-Ländern Tokia Saifi werden auch zur Debatte beitragen.